14.05.2025 | Redaktion | DJI

Diskriminierung junger Menschen

Deutsches Jugendinstitut (DJI) veröffentlicht neue Analyse

Am Ausbildungsplatz sexuell belästigt, bei der Wohnungssuche rassistisch beleidigt, wegen der sexuellen Orientierung beim Sport ausgegrenzt: Viele Menschen werden im Alltag diskriminiert. Lagen bislang ausschließlich für Erwachsene Forschungsdaten vor, so gibt der Survey AID:A des Deutschen Jugendinstituts (DJI) nun erstmals repräsentative Einblicke bei jungen Menschen. Es zeigt sich: Ein erheblicher Anteil Jugendlicher und junger Erwachsener berichtet von Diskriminierung – vor allem aufgrund des Geschlechts, der nicht-deutschen Herkunft oder der sexuellen Orientierung.

Bild: BOOCYS/Adobe Stock

Unter allen 12- bis 32-Jährigen in Deutschland betrifft Diskriminierung besonders häufig jene, die in der Gesellschaft ohnehin strukturell benachteiligt sind: Junge Menschen, die selbst oder deren Elternteile beide im Ausland geboren sind (27 Prozent mit häufigen Diskriminierungserfahrungen), die in Armut leben (30 Prozent), die eine Behinderung oder Beeinträchtigung haben (41 Prozent) oder die eine nicht-heterosexuelle Orientierung angeben, also zum Beispiel queere, a- oder bisexuelle junge Menschen (43 Prozent).

Die Hälfte der 12- bis 17-jährigen Mädchen mit Migrationsgeschichte in der Familie berichtet, bereits Diskriminierung aufgrund ihrer nicht-deutschen Herkunft erfahren zu haben. Bei herkunftsbezogener Benachteiligung ist zudem auffällig, dass diese Art der Diskriminierung vom Jugend- ins junge Erwachsenenalter insbesondere bei jungen Männern stark ansteigt, während sie bei jungen Frauen auf hohem Niveau stabil bleibt. "Eine Stigmatisierung als potenziell gefährlich oder kriminell, von der besonders junge Männer mit Migrationsgeschichte betroffen sind, kann hierfür ein Grund sein", erklärt die Jugendforscherin Lisa Hasenbein.

Mädchen und junge Frauen besonders betroffen

Die Analyse der Daten des Surveys "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten" (AID:A) macht deutlich, dass Diskriminierungserfahrungen bei Mädchen und jungen Frauen beziehungsweise Jungen und jungen Männern sehr unterschiedlich sind. So ist Diskriminierung aufgrund des Geschlechts insbesondere für junge Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren eine weit verbreitete Erfahrung: Gut zwei Drittel geben an, manchmal, oft oder sehr oft davon betroffen gewesen zu sein. Zugleich gibt etwa die Hälfte der 12- bis 17-jährigen Mädchen an, dass sie sich bereits aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt gefühlt haben. Auch aufgrund ihrer sexuellen Orientierung werden insbesondere Mädchen häufig diskriminiert.

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