02.03.2021 | Redaktion

Mehr Unterstützung für Jugendliche

Paritätischer Gesamtverband macht Vorschlänge zur Sicherung der Ausbildung

Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation am Ausbildungsmarkt noch einmal spürbar verschlechtert. Der Paritätische Gesamtverband erwartet keine schnelle Erholung, sondern geht von einem längerfristigen Abwärtstrend aus. Er setzt sich deshalb dafür ein, die Hilfestellungen für Jugendliche, aber auch für Betriebe deutlich zu intensivieren – unter anderem mit dem Vorschlag, junge Menschen am besonders fragilen Übergang von der Schule in die Ausbildung durch ein individuelles Coaching-Angebot zu unterstützen.

Bild: fizkes/Adobe Stock

Die Coaches könnten unentschlossene Jugendliche flankierend zum digitalen Angebot der Berufsberatung und Jobcenter individuell beraten und unterstützen, damit sie sich unter den durch Corona veränderten Bedingungen besser zurechtfinden. Denkbar wäre etwa ein Coach-Gutschein für die individuelle Übergangsbegleitung bis zur Einmündung in Ausbildung.

Um die Probleme auf dem Ausbildungsmarkt besser in den Griff zu bekommen, plädiert der Paritätische für eine neue Bundesförderung zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsstellen. Dabei denkt der Verband an außerbetriebliche Ausbildungen in enger Kooperation von Trägern und Unternehmen. Dieses Angebot könnte sich an junge Menschen wenden, die in ihrer Region keinen Ausbildungsplatz gefunden haben.

Ausbau der sozialpädagogisch begleiteten Berufsausbildung

Für Jugendliche mit erhöhtem Unterstützungsbedarf schlägt der Paritätische außerdem einen Ausbau der von der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern geförderten, sozialpädagogisch begleiteten Berufsausbildung vor. Diese Jugendlichen seien den Anforderungen an eine betriebliche Ausbildung nicht gewachsen und benötigten eine besondere sozialpädagogische Unterstützung im Rahmen einer außerbetrieblichen, integrativen Berufsausbildung (BaE).

"Es darf keine 'Corona-Jugendgeneration' geben, deren Lebensweg von mangelnden Chancen und beruflichen Sackgassen in Hilfsjobs gekennzeichnet ist."

 

Auch vom Ausbau schulischer Ausbildungsmöglichkeiten in systemrelevanten Berufen im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialbereich verspricht sich der Verband einen positiven Effekt. Hier sollten die Länder dabei unterstützt werden, Jugendlichen, die die vorausgesetzten Bildungsabschlüsse für die jeweilige Fachkraftausbildung im ersten Schritt nicht mitbringen, Zugänge über praxisnahe Einstiege und eine ausgebaute individuelle Begleitstruktur zu schaffen. Flankiert werden könnte dies durch den Einsatz von Einstiegsqualifizierungen und des Instruments der Assistierten Ausbildung. Durch die Gewinnung junger Menschen für eine Ausbildung in den Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialberufen könnte zugleich der eklatante Fachkräftemangel bekämpft werden.

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