26.03.2024 | Redaktion | IAB

Höhere Chancen auf Beschäftigung

Neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Nehmen junge Erwachsene in der Grundsicherung an einer Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung bei einem Träger teil, dann erhöht sich nicht nur ihre Chance, eine Beschäftigung aufnehmen zu können, sondern auch die Wahrscheinlichkeit eines höheren Erwerbseinkommens. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Maßnahmen bei einem Arbeitgeber, die einem Praktikum in einer Firma ähneln, erhöhen demnach im Schnitt bis fünf Jahre nach Förderbeginn die Jobchancen junger Menschen im Alter von 20 bis 22 Jahren.

Bild: greenlightvision_ch/pixabay

Zwar nehmen die meisten Teilnehmenden im Vergleich zu Personen ohne Förderung kurzfristig, gemessen anhand des monatlichen Erwerbseinkommens aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, eine Beschäftigung mit geringerer Qualität auf. Über die Zeit erhöht sich jedoch die Wahrscheinlichkeit, einer Beschäftigung mit einem höheren monatlichen Erwerbseinkommen nachzugehen. Dies deutet auf einen "Sprungbrett"-Effekt hin. Zu den Maßnahmen in diesem Bereich gehören etwa Maßnahmen bei einem Arbeitgeber (MAG), Maßnahmen bei einem Träger (MAT) oder Arbeitsgelegenheiten (sogenannte "Ein-Euro-Jobs"). Letztere erhöhen die Beschäftigungschancen aber im Durchschnitt nicht, sondern verringern sie. Längerfristig mindert die Teilnahme an Arbeitsgelegenheiten die Chancen auf eine Beschäftigung mit höherem Erwerbseinkommen.

Maßnahmen bei einem Träger (MAT) zielen darauf ab, Vermittlungshemmnisse zu verringern und arbeitsmarktrelevante Fähigkeiten zu stärken. Diese Programme verbessern im Schnitt ebenfalls die Jobchancen und die Beschäftigungsqualität, die Wirkungen sind verglichen mit Maßnahmen bei einem Arbeitgeber (MAG) aber etwas schwächer. Dennoch spielen sie eine wesentliche Rolle: Sie umfassen eine Bandbreite von Aktivitäten von der Vermittlung an private Bildungsträger für spezialisierte Trainings bis hin zu Unterstützungsleistungen bei der Jobsuche.

"Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Maßnahmen umso eher zu einer verbesserten Beschäftigungsqualität beitragen, je näher sie am ersten Arbeitsmarkt verankert sind", fasst IAB-Forscher Markus Wolf die Ergebnisse der Studie zusammen. Die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen könnten längerfristig dazu beitragen, dass häufiger Beschäftigung mit einem vergleichsweise höherem Erwerbseinkommen zustande komme.

Weitere Informationen

  • IAB: Kurzbericht 7/2024 (PDF)
    Veronika Knize und Markus Wolf haben die Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zur Arbeitsmarktintegration von jungen Erwachsenen in der Grundsicherung verfasst.