15.11.2019 | Redaktion | DKJS

Verunsicherung und Optimismus

DKJS fragte Jugendliche nach Einschätzung ihrer Zukunftsaussichten

Wie optimistisch blicken junge Menschen in die Zukunft? Wie schätzen sie selbst ihre Fähigkeiten ein? Was fehlt ihnen und wer kann ihnen helfen, fehlende Kompetenzen zu erlernen? Für eine Studie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) fragte das SINUS-Institut über 1.100 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 24 Jahren nach ihrer Einschätzung.

Bild: micromonkey/Adobe Stock

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Junge Menschen schauen optimistischer in ihre eigene Zukunft als in die der Gesamtgesellschaft. Auf die Frage, ob sie sich die eigene Zukunft zuversichtlich oder düster vorstellen, äußern sich 58 Prozent "eher zuversichtlich". Uneingeschränkte Zukunftszuversicht teilen 24 Prozent. Dagegen ist nur ein Bruchteil der jungen Generation (3 Prozent) uneingeschränkt optimistisch, was die Zukunft der Gesellschaft in Deutschland angeht. Ein Drittel ist zumindest eingeschränkt optimistisch. "Eher düster" blicken hingegen 56 Prozent in die Zukunft der Gesellschaft, 9 Prozent sogar "düster". Die Diskrepanz in der Einschätzung der persönlichen und der gesellschaftlichen Zukunft ist in der jungen Generation noch stärker ausgeprägt als in der Gesamtgesellschaft.

Die Möglichkeiten ihres eigenen sozialen Aufstiegs sehen die jungen Menschen eher skeptisch. So lautete eine Frage, ob sie glauben, dass es ihnen im Vergleich zu ihren Eltern in Zukunft besser, schlechter oder gleich gut gehen wird. Jeder Fünfte rechnet mit einer Verschlechterung, 37 Prozent mit einer Verbesserung. 44 Prozent gehen davon aus, dass es ihnen gleich gut gehen wird.

Gut vorbereitet auf die Zukunft?

Zwei Drittel der Befragten fühlen sich im Allgemeinen gut auf die Zukunft vorbereitet – vor allem die männlichen Befragten äußern sich zuversichtlich. 58 Prozent sehen sich "eher gut" vorbereitet, "sehr gut vorbereitet" sehen sich hingegen nur 7 Prozent. Das deutet auf eine gewisse Unsicherheit in der subjektiven Kompetenzeinschätzung hin. Den Zuversichtlichen stehen 35 Prozent gegenüber, die sich "eher schlecht" (32 Prozent) oder sogar "sehr schlecht" (3 Prozent) vorbereitet fühlen.

"Die Jugend ist heute eher gedämpft-optimistisch." - Dr. Marc Calmbach, SINUS-Institut

 

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gehen von einer komplexen Arbeitswelt aus, in der sie widerstandsfähig gegen Stress sein wollen, Teamwork und gutes Zeitmanagement schätzen. Hoch bewerten sie "Coolness" – die Fähigkeit, den Überblick und einen kühlen Kopf in der schnellen Informationsgesellschaft zu behalten. Wichtig ist ihnen zudem "Charisma" – selbstsicher aufzutreten und eigene Ideen gut zu präsentieren. In beiden Kategorien stellen sich Jugendliche jedoch selbst die schlechtesten Zeugnisse aus.

Dr. Marc Calmbach, Director Research & Consulting des durchführenden SINUS-Instituts, fasst die Studie so zusammen: "Die Ergebnisse zeigen eine gewisse Verunsicherung in der jungen Generation. Zwar fühlen sich die meisten Jugendlichen gut auf die Zukunft vorbereitet, an sozialen Aufstieg glauben aber nur wenige. Die Jugend ist heute eher gedämpft-optimistisch."

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