01.03.2019 | Redaktion
Digitalisierung der Arbeitswelt
BMAS stellt Prognose zum Fachkräftemonitoring vor
Die Zahl jüngerer Menschen in Deutschland nimmt bis zum Jahr 2035 zu. Die Nachfrage nach Erziehungs- und Unterrichtsleistungen wird dementsprechend steigen. Das zeigt die Prognose "Digitalisierte Arbeitswelt" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Insgesamt wächst die Bevölkerung bis Ende der 2020er Jahre, erst danach sinkt die Bevölkerungszahl leicht. Durch die Digitalisierung werden gemäß der Prognose bis 2035 etwa 3,3 Millionen Arbeitsplätze neu entstehen, zugleich aber vier Millionen wegfallen.
Die Prognose des BMAS geht davon aus, dass sich die Arbeitswelt im Jahr 2035 um über 7 Millionen Arbeitsplätze von der heutigen Arbeitswelt unterscheiden wird. Es sei zwar kein flächendeckender Mangel an Arbeitskräften zu erwarten, wohl aber berufsspezifische Fachkräfteengpässe. Besonders betroffen seien unter anderem die Bereiche "Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege" und die medizinischen Gesundheitsberufe. Bei Berufsgruppen, die Zugang für Menschen mit berufsfremden oder ohne berufsfachliche Qualifikationen bieten, erwartet die Prognose dagegen eine hohe Konkurrenz bei der Stellensuche. Das sind vor allem Berufe im Bereich der Lagerwirtschaft, der Gastronomie der Reinigung und im Einkauf und Vertrieb.
Weitere wichtige Ergebnisse der Prognose:
- Die Zahl der Erwerbspersonen wird bis 2025 noch um 600.000 auf 46,8 Millionen steigen und danach bis 2025 auf etwas über 45,5 Millionen sinken. Mit der langfristig sinkenden Erwerbspersonenzahl verliert das Wirtschaftswachstum an Dynamik.
- Die Erwerbslosigkeit bewegt sich langfristig auf einem historisch niedrigen Niveau von rund 1,4 Millionen Menschen.
- Die zunehmende Anzahl älterer Menschen sorgt dafür, dass das Gesundheits- und Sozialwesen im Jahr 2035 die meisten Erwerbstätigen beschäftigen wird.
Die Prognose wurde durch das Projekt "Entwicklung eines Analyseinstruments zur Prognose von Fachkräfteangebot und –nachfrage in Deutschland (Fachkräftemonitoring)" erstellt. Das Monitoring baut auf den BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen (QuBE-Projekt) auf, die seit 2007 im Rahmen eines Kooperationsprojekts vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) betrieben und fortlaufend weiterentwickelt werden.